Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 74

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
74 bcn alljährlich für die französische Kavallerie und reilende Artillerie in Hol- stein, Oldenburg, Hannover und Mecklenburg ausgekauft, während die deutsche Reiterei sich durch Ankäufe aus Polen, Rußland uitd Ungarn mit Pferden rekrutirt. Die Bienenzucht wird namentlich in der Lüneburger Haide stark betrieben; die westfälischen Schinken und Hommerschen Gänse sind beliebte und gesuchte Handelsartikel geworden. Sächsische und schlesische Wolle stellt man jetzt über die spanische. B. Die Deute. Von den 46 Millionen Menschen, welche Deutschland bewohnen, ge- hören fts dem germanischen Volksstamme an; diese reden im Norden die nieder- oder plattdeutsche, im Süden die oberdeutsche Sprache. Die letztere kommt dem Schrift- oder Hochdeutschen am Nächsten, welche gegen- tvärtig fast allen Deutschredenden geläufig ist. '/5 der gesammten Bevölkerung sind Slaven, welche in Pommern, Schlesien, Sachsen, Böhmen und Mäh- ren wohnen, verschiedene Namen führen und verschiedene slavische Mund- arten sprechen. Eine halbe Million Juden lebt in den einzelnen Bundesstaateit zerstreut. 23 Mill. Deutsche bekennen sich zur römisch-katholischen Kirche, diese bewohnen vorzugsweise den Süden, während die Protestanten mehr dem Norden angehören und auf 20 Millionen Seelen sich belaufen. Der deutsche Volkscharakter ist im Norden und Süden des Landes nicht ganz gleich. Tie Bewohner des Nordens sind stärker, größer und ruhiger; die des Südens feuriger, energischer und lebhafter. Im Allgemeinen zeichnet sich der Deutsche durch Ernst, Gründlichkeit, Beharrlichkeit und Ge- müthlichkeit vor andern Völkern aus. Deutscher Fleiß und deutsche Treue werden überall anerkannt. Der Teutscken Gelehrftmkeit, Scharfsinn und Ersindungsgeist haben die wichtigsten Entdeckungen herbeigeführt und dem Deutschen in allen Landen die gebührende Anerkennung verschafft. Daß die Deutschen in politischen und kirchlichen Dingen nie einig gewesen, ist eine traurige Wahrheit. Zu den wichtigsten Erfindungen, welche in Deutschland gemacht wurden, sind folgende zu zählen: das Lumpenpapier, das Schieß- pulver, die Buchdruckerkunst, die Erdkugeln oder Globen, die Taschenuhren, das Spinnrad, die Luftpumpe, die Lithographie re. Die größten Astronomen, welche zuerst die Bewegung der Erde gelehrt und bewiesen haben, sind Deutsche gewesen; die meisten Planeten sind von Deutschen entdeckt worden. Die deutsche Industrie ist in allen Zweigen Vortheilhaft bekannt. Schlesische, böhmische und westfälische Leinwand ist anerkannt die beste und solideste; baumwollene und wollene Tücher, Seidenmanufakturen, Eisen- und Stahlwaaren, Teppiche, Spiegel, chirurgische, mathematische und physikalische Iitstrumente wandern oft nach Paris und London, um dann als echt fran- zösische und englische Waaren zu einem recht hohen Preis verkauft und oft in Deutschland wieder eingeführt zu werden. Tie Klaviere und Flügel von Wien, Augsburg, Stuttgart, Prag rc., die Violinen und Blasinstrumente aus Tyrol, Böhmen und Sachsen, die Schwarzwälder Uhren, die Augsbur- ger, Hanauer und Pforzheimer Gold- und Silberarbeiten haben von je im In- und Auslande den verdienten Ruf zu behaupten getvußt. Die Gläser und Fernrohre, welcke gegenwärtig zu Berlin, München und Wien gefertigt werden, können mit Recht über Alles, was bisher auf diesem Gebiete ge-

2. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 78

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
78 S 58. Der norddeutsche Bund von 1866. Zwischen den beiden Großstaaten des deutschen Bundes, zwischen Oester- reich und Preußen, bestanden von Ansang an ziemlich ungünstige Verhält- nisse, da jeder derselben nach der Herrschaft in Deutschland strebte. Preußen, als echt deutscher Staat, hielt sich dazu vorzugsweise berufen; Oesterreich dagegen glaubte seine ganze staatliche Existenz bedroht, wenn es die Ober- herrschaft in Deutschland einbüßte. In dem Kriege um Schleswig-Holstein gegen Dänemark (1863 und 1864) gingen beide Staaten zwar nochmals Hand in Hand mit einander; die gemeinsame Verwaltung der glücklich er- oberten Herzogthümer entzweite sie jedoch und ließ die alte gegenseitige Ab- neigung deutlich wieder zu Tage treten und endlich zum Ausbruch kommen. Beschlüsse, welche der Bundestag auf Veranlassung Oesterreichs am 15. Juni 1866 gegen Preußen faßte, nöthigten letzteren Staat, aus dem Bunde zu treten und diesen selbst für erloschen zu erklären. Preußen drang nun aus Berufung eines deutschen Parlaments, und kam damit lange gehegten Wünschen des deutschen Volkes entgegen. In seinen: Statut-Entwurse für dasselbe forderte es Ausschluß Oesterreichs aus Deutschland. Die Folge hiervon war der Ausbruch eines Krieges zwischen Preußen und Oesterreich, in welchem Letzteres in wenig Wochen im eigenen Lande so total geschlagen wurde, daß es Frieden schließen (23. Aug. 1866 zu Prag) und in Folge dessen zugleich Venetien an das mit Preußen ver- bündete Italien abtreten mußte. Preußen ist durch diesen Sieg nicht nur in den vollen Besitz von Schleswig-Holstein gekommen, sondern hat auch das Königreich Hannover, das Kurfürstentb um Hessen, das Herzogthum Nassau, einen Theil des Groß- herzogthums Hessen und die Stadt Frankfurt a. M., deren Regierungen ihm in dem Kriege mit Oesterreich feindlich entgegentraten, erworben. Die norddeutschen Fürsten sind der Aufforderung Preußens, mit ihm einen norddeutschen Bund zu bilden, nachgekommen, während die süd- deutschen, nämlich Baiern, Württemberg und Baden, noch für sich dastehen. Das Verlangen der Völker ist jedoch auf die Vereinigung Süddeutschlands mit Norddeutschland zu einem einzigen deutschen Bunde gerichtet, da sie die Ueberzeugung haben, daß nur aus der Vereinigung Heil für Alle erwächst. Die Zeit, wo ein deutscher Bund, in dem Preußen die militärische und diplomatische Führung hat, sich bilden wird, ist gewiß nicht mehr fern, und ist er gestiftet, dann werden auch die deutschen Länder Oesterreichs wieder in ein freundliches Verhältniß zu demselben treten können.

3. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 100

1846 - Berlin : Klemann
100 Neuere Zeit. der Reihe der Staaten. — Der König Stanislaus 'geht nach Petersburg, f 1798. Nachdem im Frieden mit der Türkei zu Jassy, 1792, das Land bis zum Dnjester und 1795 Kurland mit dem russischen Reich vereinigt worden, stirbt Katharina Ii. 1796. Ihr Sohn und Nachfolger 1796—1801. Paul I. stößt alle von Katharina getroffenen Einrichtungen um; obwohl er das Beste seines Volks will, herrscht er doch eigensinnig und launenhaft. Eine strenge Censur, geheime Polizei, selbst Vorschriften für Kleidung und Betragen drücken das Volk nieder. Der Haß gegen die Grundsätze, welche die französische Revolution herbor- grrufen hatte, veranlaßt ihn zur lebhaften Theilnahme am Kriege gegen Frankreich. Suwarow siegt in Italien 1798, wird aber 1799 vom Kaiser zurückgerufen, welcher sich von Oestreich und England verrathen glaubt. — Paul wird von Verschwornen, welche ihn zur Abdankung zu Gunsten seines Sohnes zwingen trollen, nach heftigeni Widerstande ermordet, 23. März 1801. 1801—1825. Alerander's I. wohlthätige und weise Regie- rung. Das Loos der Leibeignen »rird gemildert, die ge- sammte Staatsverwaltung verbessert, Industrie und Handel begünstigt, das Heer neu organisirt, im Volke durch höhere und niedere Schulen einige Bildung verbreitet. Die Kriege mit Frankreich, 1805 — 1807 und 1812 — 1814, s. unter Frankreich und Deutschland. Das Königreich Poleit erhält 1815 eine eigene Verfassung. Daß in den letzten Lebensjahren Alexander's eine Verschwörung Uebelge- sinnter gegen ihn bestanden habe, tritt bei seinem 1825, 1. Deebr. in Taganrog erfolgten Tode deutlich hervor. Großfürst Constantin entsagt der Krone, 9. Deebr. 1825. Nieolaus 1. besteigt den Thron, 26. Deebr. Eine ausbrechende Empörung wird durch die Festigkeit des Kai- sers und die Treue der meisten Truppen, wenn auch nicht ohne Blutvergießen, unterdrückt. Ein Krieg mit Persien 1826 und 1827 wird durch die Eroberung von Eriwan

4. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 101

1846 - Berlin : Klemann
Rußland und Polen. 101 schnell beendigt. — Der Aufstand der Griechen erregt bei der Pforte Mißtraun gegen Rußland; die Schlacht bei Navarin, 27. Oktbr. 1827, in welcher die türkisch-ägyp- tische Flotte durch die vereinigten Flotten Englands, Ruß- lands und Frankreichs zerstört wird, veranlaßt den Aus- bruch der Feindseligkeiten. Die Russen besetzen 1828 die Moldau und Wallachei, erobern Varna, müssen aber nach der vergeblichen Belagerung von Schumla über die Donau zurück. 1829 dringt Diebitsch über den Balkan vor und zieht, 20. Aug., in Adrianopel ein. In Asien wird Erzerum, 9. Juli, genommen. Im Frieden zu Adria - nopel, 14. Sept., werden einige Gebiete am Kaukasus und der Schutz über die Moldau und Wallachei an Ruß- land abgetreten, die Freiheit Griechenlands von der Pforte anerkannt. — 1830. 29. Nov. Ausbruch der Revolution in Warschau, welche sich schnell über das ganze Königreich ausbreitet. Diebitsch siegt nach einigen blutigen, theils unentschiede- nen (Grochow, Praga, Febr. 1831), theils nachtheiligen Kämpfen (Wawr und Dembe Wielki, 1. April) bei Ostro- lenka, 26. Mai, über Skrzynecki; stirbt bald daraus an der Cholera. Sein Nachfolger Paskewitsch geht nahe der preußischen Gränze über. die Weichsel und erobert nach einem blutigen Kampfe, 6. und 7. Septbr., Warschau. Die Revolution wird mit Strenge unterdrückt; Polen 1832, 26. Febr., ein integrirender Theil Rußlands; Paskewitsch, Fürst von Warschau, Statthalter. — Unter der energischen Regierung des Kaisers Nicolaus schreitet die russische Nation an Bildung vor und nähert sich der allgemeinen europäischen Cultur; doch lasten Leib- eigenschaft und der Druck, welchen der gesammte Beamten- stand ausübt, noch immer schwer auf dem Volke. — Der Kampf gegen die kaukasischen Bergvölker wird bis in die neueste Zeit mit Kraft und Ausdauer, wenn auch mit zweifelhaftem Erfolge, fortgesetzt. Georg-Eckert-Institut ' für international© Schillbuchforschung Breunschweig -Schuibuci Bibliothek -

5. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 102

1846 - Berlin : Klemann
102 Neuere Zeit. 8. Türkei und Griechenland. Auf Muhammed Ii., welcher 1453 Konstantinopel und daraus alle übrigen Besitzungen der Paläologen erobert, folgen drei seiner würdige Sultane. 1481 — 1512. Bajessid Ii., erinordet von seinem Sohne 1512—1519. Selim I., welcher 1517 Simen und Aegppten unterwirft und eine Seemacht gründet. Ihm folgt 1519—1566. Soliman 1., der größte und mächtigste Kaiser der Osmanen. Er erobert 1521 Belgrad, 1522 Rho- dus, schlägt 1526 die Ungern bei Mohacz (König Lud- wig Ii. fällt) und belagert 1529 Wien. — Chairaddin Barbarossa, der erste Kapudan Pascha erobert 1561 Algier und Tunis und begründet die Raubstaaten. — Sö- Hinan stirbt 1566 im Lager vor dem von Zriny helden- müthig vertheidigten Sigeth. — Unter Soliman's schwachen Nachfolgern sinkt die Größe und Macht des türkischen Reichs immer mehr. Die meisten von ibnen führen in ihrem Serail ein unthätiges Leben und überlassen die Leitung aller Angelegenheiten ihren Groß- veziren; in Folge dessen: häufige Unruhen, gewaltsame Thronwechsel, Meutereien der Janitscharen und Aufstände der Pascha's. 1571. Nachdem 1570 Cypern den Beuetianern genommen ist, wird die türkische Flotte von den Spaniern und Venetia- nern unter Juan d'austria bei Lepanto gänzlich ge- schlagen. — Im 17. Jahrhundert sind die Türken unter der Führung talentvoller Großvezire, welche den ursprüng- lichen Heldenmuth des Volks wieder beleben, ihren Gegnern meist überlegen. Ungarn und Polen sind der gewöhnliche Schauplatz blutiger Kriege. 1683. Der Großvezir Kara Mustapha belagert Wien, 14. Juli bis 2. Septbr., welches nur durch die Hülfe Jo- hann Sobieski's gerettet wird. 1699 Im Frieden zu Carlowitz mit Oeftreich, Polen und

6. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 103

1846 - Berlin : Klemann
Türkei. 103 Rußland, erleidet die Pforte große Verluste-.— Das Uebergewicht der europäischen Kriegskunst tritt entschieden hervor und die Türken bleiben in den folgenden Kriegen meist im Verlust. 1711. Durch den von Karl Xii. angeregten Krieg gegen Ruß- land wird Asow wieder gewonnen. 1715. Morea wird den Veuetianern leicht entrissen; dagegen siegen die Oestreicher unter Eugen bei Peterwardein 1710 und bei Belgrad 1717 und erobern diese wichtige Gränzfestung. 1768—1774. Im Kriege mit Rußland erleidet die Pforte schwere Verluste (die Flotte wird nach der Niederlage bei Scio in der Bay von Tschesme, 1770, verbrannt) und muß im Frieden flu Kutschuk Kainardge Asow und die Krim abtreten. Ebenso unglücklich verlaust ein neuer Krieg gegen Rußland, 1788 —1792, (blutige Erstürmung von Oczakow und Ismail durch Suwarow), welchen der nach- theilige Frieden zu Jassy beendet. 1798—1801. Die Franzosen, welche unter Bonaparte Aegyp- ten erobern, können nur durch Englands Beistand vertrie- ' ' teil werden. 1804. Der Aufstand der hart gedrückten Servier, welche un- ter russischem Beistände der türkischen Macht muthig wider- stehen, endigt mit ihrer Unterwerfung 1813. — Der in- zwischen mit Rußland 1809 ausgebrochene Krieg wird 1812 durch den Frieden von Bukarest geendigt, in derselben Zeit, wo Rußland durch Napoleon angegriffen wird. Der Pruth bildet seitdem die Gränze beider Reiche. 1821. Ausstand der Griechen, s. unten. 1826. Nachdem mehrfache Versuche früherer Sultane, euro- päische Kriegszucht einzusühren, an der Hartnäckigkeit des Volks gescheitert sind, unternimmt es Sultan Mahmud ll. (1808—1840) nicht ohne große Gefahr, die Janitscharen zu vernichten. Doch war die Ausbildung der neu orga- nisirten Truppen noch zu unvollständig, als daß diese dem Vordringen der Russen bis Adrianopel, 1829, hätten Wi-

7. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 96

1846 - Berlin : Klemann
96 Neuere Zeit. Land und nehmen Smolensk und sogar Moskau. Dein allgemeinen Elende wird endlich ein Ende gemacht durch die Wahl des 15 jährigen Michael aus dem Hause Ro- Inanow. 2. Das Haus Romanow 1613— 1762. 1613—1645. Michael Hl. Feodorvwitsch stellt die Ruhe im Lande wieder her, muß aber den Frieden mit Polen, 1618, und nach unglücklicher Erneuerung des Krieges, 1634 durch Abtretung bedeutender Länderstriche erkaufen. Da- gegen erweitert er das Reich'durch Eroberung von ganz Sibirien auf 260,000 Q.. Meilen. 1645—1676. Alerei Michailowitsch sucht die rohen Sit- ten des Volks zu mildern. Die von Polen unwürdig be- handelten Kosaken am Dnjepr begeben sich unter seinen Schutz. In dem darüber ausbrechenden Kriege mit Polen gewinnt er bedeutende Länderstriche mit Kiew und Smo- lensk und vergrößert so das Reich um 10,000 Q. Meilen. 1676—1682. Feodor Aleriewitsch; regiert kräftig, de- müthigt den Stolz der Großen, deren sämmtliche Adels- dihlome und Dokumente er verbrennen läßt. Er ernennt bei seinem Tode, wegen des Blödsinns seines Bruders Iwan, den jüngern Bruder Peter zum Nachfolger. 1682—1725. Peter I. Aleriewitsch, der Große. Seine herrschsüchlige Schwester Sophia erregt zu ihren Gunsten einen Ausstand der Strelizen, worauf Iwan Iii. zum Mit- regenten ernannt wird. Nach einem zweiten verunglückten Aufstand der Strelizen, 1689, wird Peter Alleinherr- scher. Jetzt beginnt er unter dem Beistände Lesort's die neuen Schöpfungen, wodurch er sein Volk und Land völlig umgestaltet und der Schöpfer des neuern Rußlands wird- Er verbessert das Kriegs- und Seewesen und gewinnt im Kriege mit den Türken Asow 1696. In demselben Jahre stirbt Iwan Iii. Von einer Reise nach Holland, England und Deutschland, 1697, wird Peter durch einen neuen Auf- stand der Strelizen zurückgerufen, welche jetzt theils hinge-

8. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 115

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Fünfte Periode. 336 bis 146 v. Chr. Der Völlige Untergang Der Griechischen Freiheit. * Während Alexandros der Grosse das Perserreich erobert und seine Herrschaft über den weiten Bereich desselben ausbreitet und damit zugleich den Orient für griechische Sprache und Bildung eröffnet, während nach seinem Tode das von ihm errichtete makedonisch - persische Weltreich unter langen, blutigen, verheerenden Kämpfen seiner Feldherren (der sog. Diadochen) in mehrere Reiche zerfällt: so wird Griechenland ungeachtet wiederholter Versuche, seine Freiheit wieder zu gewinnen, in Abhängigkeit von Makedonien erhallen, oder auch zu seiner noch grösseren Zerrüttung in die Kämpfe der Diadochen hineingezogen: bis Mak&lomen durch Thronstreitigkeiten und innere Kriege und endlich durch den Einfall der Kelten so geschwächt wird, dass es Griechenland aufgeben muss. Da erhebt sich Griechenland wieder zu einem kurzen Genuss der Freiheit; es werden zur Sicherung derselben Bundesstaaten gegründet; insbesondere regt sich ein frischeres Leben im Peloponnes, wo der achäische Bund die makedonischgesinnf£tt—tyrannen vertreibt und eine grosse Anzahl Städte unter seinem Schutze vereinigt, und wo ungefähr gleichzeitig in Sparta der Versuch gemacht wird, die Lykurgische Verfassung wieder in ihrer Reinheit herzustellen und damit zugleich dem Staate wieder die alte Kraft einzuflössen. Indessen mit diesem Aufschwung kehrt auch bald der alte Zwiespalt wieder zurück. Sparta, mit der neuerregten Kraft nach Aussen und nach Wiedergewinnung der früheren Hegemonie strebend, geräth in Kampf mit dem achäischen Bunde; dieser, in Gefahr zu unterliegen, ruft den König von Makedonien zur Hülfe; Sparta wird besiegt und unterworfen; mit ihm aber verfällt zugleich der achäische Bund und das ganze übrige Griechenland wieder der makedonischen Herrschaft. Mittlerweile aber war das römische Reich in seinem Wachsthum bis an die Grenzen von Griechenland und Makedonien vorgedrungen; es kömmt zum Kampf zwischen Rom und Makedonien; Griechenland, sich zwischen den kämpfenden Mächten theilend, gewinnt zunächst, so weit-es sich an Rom angeschlossen, an diesem einen Rückhalt gegen Makedonien; nachher, als der König von Makedonien besiegt und auf die alten Grenzen seines Reichs beschränkt wird, erhält ganz Griechenland die Freiheit als Geschenk des Siegers, aber nur, um nach einem mehr scheinbaren als wirklichen Genuss derselben mit Makedonien zusammen der Herrschaft Roms zu verfallen. — Bei, diesem Gange der Geschichte konnte eine kräftige und selbstständige Entwickelung von Kunst und Literatur in dieser Periode unmöglich statt- finden. Indess erhält sich doch die Kunst im Ganzen auf der bisherigen Stufe und macht in einigen Zweigen, namentlich in der Malerei, sogar nicht unbedeutende F%i4sc^r^e in Vervollkommnung. In der Literatur beschränkt sich die Production, abgesehen von der Beredtsamkeit, deren Blütfie^ioch einige 15*

9. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 77

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
77 Kommst du in diese oder jene norddeutsche Stadt, so erblickst du wohl am Rathause oder auf dem Markte aus Stein oder Holz ein Ritter-standbild aus alter Zeit, das nennen die Leute den Roland. Ob aber dies Bild den tapfern Helden Karls darstellt, ist nicht gewi. * Durch siegreiche Kriege hatte Karl ein mchtiges Frankenreich Kaiserkrnung geschaffen. Im Herbste 799 ging er nach Rom, um den Papst, den seine Feinde vertrieben hatten, wieder in seine Wrde einzusetzen. Am Christtage des Jahres 800 das war damals der erste Tag des Jahres besuchte der König den Gottesdienst in der Peterskirche. Da trat der Papst hinzu, setzte ihm unter dem Jubel des Volkes eine goldne Krone aufs Haupt und huldigte ihm als Kaiser. Nunmehr fhrte der Herrscher des groen Frankenreiches den Titel Rmischer Kaiser und war der oberste Herr der ganzen Christenheit. * Kaiser Karl konnte in den vielen Gauen seines weiten Reiches nicht Die Beamten berall nach dem Rechten sehen. Im Mai eines jeden Jahres traf Staate, mit den Groen des Reiches auf dem Maifelde zusammen. Da wurden Kriege beschlossen, auch wurde Gericht gehalten, und die neuen Gesetze wurden bekannt gegeben. Tchtige Männer setzte er als Gaugrafen der die einzelnen Teile des Landes, aber an die Grenzen, in die Marken, die oft der Feind bedrohte, schickte er die kampferprobten Markgrafen. Sendboten des Kaisers kamen bald hierhin, bald dorthin und sahen nach, ob die Grafen des Herrschers Befehle ausfhrten. Karl trachtete darnach, fromme und kluge Untertanen zu haben. Karls Frsorge Darum lie er viele Kirchen und Klster erbauen. Snger muten aus Untertanen. Italien kommen und seine Franken schnen Kirchengesang lehren. Den Mnchen gab er auf, in den Klstern Schulen zu errichten und die Kinder aus der Umgegend zu unterweisen. Auch an seinen Pfalzen muten gelehrte Klosterbrder den Shnen seiner Hofbeamten Unterricht erteilen. In der Hosschule sah der Kaiser wohl selbst einmal nach, wie es mit dem Lesen und Schreiben ging. Im Jahre 814 starb Karl. Man trauerte lange um diesen Karls Tod gewaltigen Herrscher und nannte ihn den Groden. 14' Sein Sohn und Nachfolger war aber ein schwacher Mann. Unter Vertrag zu ihm zerfiel das Reich. Im Jahre 843 wurde es durch den Vertrag zu " Verdnn in drei Teile zerlegt. Teutschland, Frankreich und Italien sind daraus geworden.

10. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 41

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Gallier in Rom. 41 In ihrer Not nahmen die Plebejer ihre geringe Habe und wanderten Auszug der aus. Am Heiligen Berge bei Rom lieen sie sich nieder. ^Rom.^ Bald sahen die Patrizier ein, da sie, wenn ein Krieg ausbrche, die Plebejer nicht entbehren knnten. Sie schickten Gesandte hinaus, die sie zur Rckkehr bewegen sollten. Einer unter ihnen, Meneuius Agrihpa, Menenius ein freundlicher, weiser Mann, sprach zu den Armen: Agnppa. Ich will euch eine Geschichte erzählen: Einst zrnten die Glieder des Leibes dem Magen. Er bringt seine Tage in behaglicher Ruhe hin; wir aber mssen immer ttig sein und ihm Speisen zufhren, das wollen wir nicht mehr tun", sagten sie. Da ruhten Hnde, Mund und Zhne, und der Magen blieb leer. Aber der leere Magen bewirkte, da auch die Glieder schwach und welk wurden. Da merkten sie, da vom Magen die Kraft und Frische des ganzen Krpers ausgehe. Sie taten wieder ihre Schuldigkeit wie zuvor und fhlten sich wohl dabei." Die Plebejer erkannten den Sinn der Fabel. Als ihnen die Patrizier Die Plebejer die Schulden erlieen und gestatteten, da zum Schutze der Rechtlosen ^Voiks? Beamte, die Bolkstribunen, eingesetzt wrden, kehrten sie wieder nach tribuneu. Rom zurck. Nunmehr gestaltete sich ihr Leben ertrglicher. Wollten ja einmal im Senate belgesinnte Patrizier ein Gesetz beraten, das die Plebejer aufs neue bedrckte, so stand der Volkstribun von seinem Sitze auf und sprach: Veto", d.h. ich erhebe Einspruch, dann war der Beschlu ungltig. Einst brach in Rom eine Hungersnot aus. Da schlug der stolze Marcius Patrizier Marcius Coriolanus vor, an die Plebejer nur dann Getreide 6ortoianu-zu verteilen, wenn sie auf die Volkstribunen verzichteten. Darber erhob sich unter den Plebejern ein Sturm der Entrstung; Coriolanus wurde verbannt und floh zu den Volscern, den Feinden Roms. Mit ihnen erschien er vor seiner Vaterstadt. Senatoren und Priester baten den Erzrnten um Schonung Roms vergeblich. Dann nahte ein Zug rmischer Frauen dem Lager, Mutter und Gattin traten dem Gefrchteten entgegen. Da schwand sein Zorn. Mit den Worten: D Mutter, du hast Rom gerettet, aber deinen Sohn hast du verloren!" fhrte er das Heer ins Volscerland zurck und starb in der Verbannung. 7. Die Gallier in Rom. In Gallien, dem heutigen Frankreich, lebten damals wilde keltische Unfall der Voltsstmme. Groe Scharen derselben berstiegen die Alpen und brachen ,
   bis 10 von 5163 weiter»  »»
5163 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 5163 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 5
1 161
2 454
3 25
4 1926
5 13
6 79
7 42
8 33
9 49
10 693
11 325
12 340
13 21
14 331
15 3
16 20
17 12
18 7
19 12
20 194
21 18
22 24
23 302
24 35
25 530
26 284
27 210
28 365
29 42
30 3
31 827
32 109
33 17
34 1588
35 341
36 81
37 422
38 12
39 111
40 211
41 80
42 530
43 77
44 40
45 276
46 692
47 333
48 249
49 21

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2345
1 2062
2 3751
3 2856
4 2259
5 623
6 836
7 1956
8 2936
9 5163
10 528
11 1128
12 856
13 1243
14 3790
15 1637
16 4012
17 10113
18 889
19 915
20 2976
21 2132
22 2125
23 3989
24 322
25 3560
26 1860
27 1423
28 1289
29 1426
30 1198
31 2940
32 673
33 2461
34 1535
35 2062
36 1888
37 1521
38 760
39 1223
40 983
41 4296
42 1005
43 4829
44 1013
45 3111
46 1405
47 2271
48 1677
49 1284
50 2054
51 902
52 2564
53 2737
54 633
55 4970
56 2804
57 495
58 1001
59 1419
60 1510
61 797
62 1308
63 3589
64 2118
65 3340
66 3793
67 1701
68 4024
69 1598
70 1915
71 2743
72 3212
73 1303
74 2606
75 750
76 1967
77 2332
78 1403
79 1373
80 825
81 932
82 1541
83 2621
84 811
85 1464
86 2010
87 879
88 2093
89 2421
90 1238
91 616
92 10616
93 697
94 1746
95 2516
96 2572
97 1697
98 8309
99 1412

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 17
1 21
2 30
3 20
4 104
5 63
6 5
7 148
8 46
9 495
10 172
11 10
12 18
13 2
14 3
15 199
16 408
17 36
18 189
19 462
20 12
21 111
22 113
23 7
24 26
25 8
26 54
27 155
28 7
29 62
30 236
31 108
32 1
33 261
34 18
35 123
36 8
37 112
38 14
39 164
40 238
41 12
42 4
43 16
44 249
45 76
46 28
47 23
48 86
49 134
50 22
51 27
52 68
53 77
54 1115
55 286
56 40
57 100
58 61
59 351
60 56
61 102
62 115
63 119
64 94
65 45
66 4
67 281
68 93
69 97
70 14
71 412
72 34
73 271
74 65
75 67
76 48
77 177
78 35
79 246
80 456
81 255
82 10
83 3
84 1
85 126
86 5
87 76
88 406
89 5
90 5
91 470
92 89
93 75
94 8
95 2
96 0
97 122
98 142
99 35
100 140
101 3
102 27
103 562
104 9
105 71
106 12
107 2
108 97
109 23
110 25
111 10
112 29
113 7
114 3
115 43
116 16
117 59
118 159
119 13
120 25
121 96
122 58
123 10
124 27
125 7
126 126
127 155
128 87
129 64
130 2
131 114
132 221
133 18
134 50
135 11
136 308
137 2
138 25
139 21
140 179
141 97
142 42
143 77
144 121
145 277
146 137
147 27
148 702
149 19
150 317
151 125
152 43
153 28
154 8
155 132
156 172
157 139
158 313
159 11
160 11
161 32
162 78
163 63
164 5
165 188
166 130
167 18
168 3
169 21
170 69
171 402
172 89
173 88
174 89
175 84
176 595
177 278
178 10
179 43
180 6
181 98
182 587
183 171
184 64
185 13
186 88
187 31
188 57
189 99
190 22
191 344
192 145
193 23
194 94
195 3
196 6
197 262
198 134
199 60